Jüterboger Fürstentag

Der Heimatverein Jüterboger Land e. V. wurde am 30.10.2007, im 1000sten Jahr der Ersterwähnung der Stadt Jüterbog, gegründet. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, die Heimatverbundenheit der Bevölkerung und die Attraktivität der Region zu fördern. Dabei arbeitet unser Verein mit anderen Heimat-, Kultur- und Sportvereinen auch aus anderen Regionen gern zusammen.

Wir organisieren Veranstaltungen wie Lesungen und Diskussionsabende zu Themen, die historische Ereignisse aus bzw. den Werdegang der Region betreffen und versuchen auch mit Aktivitäten wie Wandern und Radfahren unseren Bürgerinnen und Bürgern als auch Touristen die Landschaft und Geschichte unserer Region und ihre Besonderheiten nahe zu bringen.

Dazu gehörte z. B. die Schaffung eines Wanderweges zum 112. Deutschen Wandertag 2012, seine Pflege und die Durchführung regelmäßiger geführter Wanderungen auf diesem „Spitzbubenweg“. Der Spitzbubenweg führt weitestgehend um die Stadt Jüterbog herum und gewährt verschiedene Blicke auf die Stadt und in ihre Umgebung. Er trägt seinen Namen, weil früher die Spitzbuben in der Stadt nicht geduldet waren und sich an deren Rand aufhalten mussten. Wanderungen auf den Schäferberg und auf dem besagten Spitzbubenweg finden in Abständen statt. Weitere Wanderungen und auch Radtouren gehören ebenfalls zum Programm in unserem Verein.

Die Geschichte

In Jüterbog wurden zwischen 1350 und 1624 etwa 100 Fürstentage abgehalten. Regierende Fürsten und Edle debattierten dabei über Grenzstreitigkeiten, Theologie, kaiserliche Politik und andere Entwicklungen.

Wir begehen in diesem Jahr den Jüterboger Fürstentag® von 1528 – einen Fürstentag, bei dem es um das Erstarken der reformatorischen Kirche, insbesondere durch die Unterstützung Sachsens, ging. Im Jahre 1528 lud der Erzbischof von Magdeburg, Albrecht IV., Markgraf von Brandenburg und Kurfürst von Mainz, Edle und Ritter aus der Region mit dem Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg nach Jüterbog, um Maßnahmen gegen Sachsen beschließen zu lassen. Dass er ausgerechnet Jüterbog, das dem neuen Glauben mehr als zugetan war, auswählte, zeugt davon, dass damals (wie heute) die Regierenden nicht annähernd wussten, was die Leute vor Ort bewegt.

Joachim I. von Brandenburg war ein Erzkatholik, Albrecht IV. war ein prunksüchtiger Erzbischof, der förmlich nach Macht gierte.
In einem „Streich“ hatte er die Kurwürde von Mainz erworben und meinte nun, es ginge immer so weiter. Alle der anwesenden Ritter und Edlen aber folgten inzwischen dem neuen Glauben. So stand dieser Fürstentag von vornherein „unter keinem guten Stern“. Entsprechend knapp fiel dann auch das abschließende Dokument aus.